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07.03.2025 Drucken

Tags: Agar-Agar, Geliermittel, Kochen, Backen, Desserts

Agar-Agar: Das pflanzliche Geliermittel – Vorteile, Anwendung und Tipps

Kennen Sie den Unterschied zwischen Agar-Agar und Gelatine? Agar-Agar ist eine hervorragende Alternative zur traditionellen Gelatine - und damit nicht nur für Veganer:innen und Vegetarier:innen geeignet. In diesem Beitrag möchte ich verschiedene Anwendungsmöglichkeiten aufzeigen. Und auch wertvolle Informationen und interessante Fakten über Agar-Agar näherbringen. Viel Spaß beim Entdecken!

Wie verwendet man Agar-Agar richtig?

Agar-Agar ist rein pflanzlich. Im Gegensatz zu Gelatine, das aus Knochen, Knorpel und Bindegewebe von Rindern und Schweinen hergestellt wird. Sie können Agar-Agar sowohl für süße als auch herzhafte Speisen verwenden. Es ist nämlich geschmacksneutral!
Die Gelierkraft dieses pflanzlichen Produktes ist dabei sechs bis zehnmal stärker als bei herkömmlichen Geliermitteln wie Gelatine. Agar-Agar ist perfekt für heiß aufzukochende Flüssigkeiten wie Suppen und Cremes.
Bitte beachte: Agar-Agar löst sich nur in kochenden Flüssigkeiten auf und es wird erst beim Abkühlen fest! Das bedeutet, dass Agar-Agar in die Flüssigkeit eingerührt und für einige Minuten bei einer Temperatur von mindestens 85–95 °C gekocht werden muss. Die Masse geliert dann beim Abkühlen ab Temperaturen unter 43-35 Grad Celsius. Vorsicht: Saure und fetthaltige Speisen können die Gelierfähigkeit abschwächen. Ein weiterer Vorteil ist allerdings: Agar-Agar kann mehrfach aufgekocht werden – er geliert immer wieder neu beim abkühlen.

Agar-Agar Basics

Rotalge Agar-Agar

Was ist Agar-Agar genau?

Agar-Agar besteht aus Kohlenhydraten aus den Zellwänden von Blau- und Rotalgen. Es wird aus den getrockneten Algen gewonnen. Aus ihnen wird dann das Gelier-Pulver hergestellt. Dieses enthält danaben auch noch viele wertvolle Mineralien und wird als „funktionelles Nahrungsmittel“ anerkannt, die klinisch nachgewiesene und dokumentierte gesundheitliche Vorteile bieten.

Woher kommt Agar-Agar?

Die Algen werden hauptsächlich in Ostasien angebaut, also in Japan, China und Korea. Aber auch in Sri Lanka und Neuseeland werden sie produziert. Der Name „Agar-Agar“ stammt aus Indonesien und Malaysia. Dort ist es auch der Eigenname für die mit der Algen-Gelatine angerührten Speisen. Bereits seit dem 17. Jahrhundert ist Agar-Agar in der japanischen Küche zuhause.

Ist Agar-Agar gesund?

Agar-Agar besteht hauptsächlich aus langsam verdaulichen Kohlenhydraten und Eiweiß. Das Gute in Agar-Agar: Es ist von Natur aus reich an Ballaststoffen und Mineralien wie Phosphor, Kalium, Eisen, Chlor und Jod, Zellulose und Protein. Daher kann Agar-Agar auch verwendet werden, um den Gewichtsverlust und eine optimale Darmfunktion zu fördern. Nehmen Sie aber nicht zu viel Agar-Agar zu sich - denn in großen Mengen (ab 5 g) kann es abführend wirken.

Nachhaltiger Anbau von Agar-Agar in BIO Aquakulturen

Agar-Agar wird meist in Aquakulturen angebaut. Schädlinge können sich aber in diesen Algenfarmen besser verbreiten, da die Netze mit den Algen sehr dicht aneinanderhängen. Daher bemühen sich BIO Hersteller um eine hohe Wasser- und Algenqualität. Ihre Aquakulturen liegen vorwiegend entfernt von Städten und Dörfern, sodass das Trinkwasser nicht verunreinigt wird.
Beim Agar-Agar-Kauf achten Sie daher besser auf das entsprechende BIO Siegel – ich kann hier mit gutem Gefühl diese beiden NoWaste Bio Agar-Agar-Produkte empfehlen:

Wo sollte ich mein Agar-Agar am besten kaufen? 

Der Dr. Huck Vorteil:

Dr. Huck Agar-Agar Pulver aus nachhaltiger Produktion

Hier bekommen wir sicheren BIO Agar-Agar von Dr. Huck. Er ist getreu des plastikfrei in einer Öko-Tüte verpackt in der bruchsicheren Pappdose. Einfach kaufen - Inhalt aufbrauchen - Verpackung recyceln. Erhältlich mit 160 g in Kartondose oder mit 400 g in der Ökotüte.

Der Doktor-Klaus Vorteil:

Doktor-Klaus BIO Agar-Agar im luftdichten Glas

Diesen Bio Agar-Agar von Doktor-Klaus können wir uns in 3 Größen nach unserem Bedarf aussuchen. Er kommt im luftdichten Schraubglas. Das können wir nach Verbrauch immer wieder für anderes (z. B. Marmeladen) verwenden. Wir bekommen die Gläser mit 75 g Inhalt, 250 g und 650 g. Ob Sie nur gelegentlich einen leckeren Wackelpudding herstellen - oder viel Marmelade einkochen – Sie bekommen immer die richtigen Mengen. Und Sie haben in jedem Fall das gute Gefühl, keinen Müll zu produzieren.

Unsere Anwendungstipps:

  • Dosierung: 1 Teelöffel (1-2 g) Bio Agar-Agar hat die gleiche Gelierkraft wie 4 bis 5 Blatt Gelatine.
  • Zubereitung: Agar-Agar für 1-2 Minuten aufkochen und anschließend abkühlen lassen, damit es geliert.
  • Faustregel: Für 500 ml Flüssigkeit benötigen Sie 1 Teelöffel Agar-Agar.

Wichtige Hinweise:
Agar-Agar reagiert je nach Flüssigkeit unterschiedlich. Bitte beachten Sie: Säure- und fetthaltige Speisen können die Gelierkraft schwächen. Hingegen verstärken bestimmte Früchte wie Pflaumen und Aprikosen die Bindung.

Tipp zur Gelierprobe:
Wenn Sie sicher sein wollen, testen Sie die Konsistenz vorab:

  • Stellen Sie einen Teller für ein paar Minuten ins Gefrierfach.
  • Kochen Sie Agar-Agar wie angegeben auf und geben Sie anschließend ein paar Löffel der Masse auf den kalten Teller.
  • Wenn die Masse nach 2-3 Minuten noch zu flüssig ist, fügen Sie etwas mehr Agar-Agar hinzu. Ist die Masse hingegen zu fest, geben Sie mehr Flüssigkeit dazu.

Probieren Sie es aus:
Zum Beispiel beim Tortenguss: Da Agar-Agar erst beim Abkühlen fest wird, können Sie es gleichmäßig verteilen – ohne Klumpen oder ungleichmäßige Stellen!

Klumpenfreier Tortenguss nach bewährtem Rezept!

Tortenguss mit Agar-Agar

Zutaten:

  • 250 ml Wasser (optional mit Sirup) oder Fruchtsaft
  • 2-3 g bzw. circa 1-1,5 TL Agar-Agar (bei säurehaltigem Fruchtsaft die größere Menge, weil Säure die Bindefähigkeit von Agar-Agar vermindert)
  • Zucker (oder eine alternative Süße) nach Geschmack

Zubereitung:

Geben Sie Wasser oder Fruchtsaft in einen Topf rühren Sie und den Agar-Agar in die noch kalte Flüssigkeit ein. Kochen Sie das Ganze auf und lassen es dann für circa zwei Minuten auf mittlerer Stufe köcheln. Für die Gelierprobe geben Sie eine kleine Menge Guss auf einen eiskalten Teller (und falls nötig, wie oben beschrieben korrigieren). Den fertigen Tortenguss vom Herd nehmen, kurz abkühlen lassen und noch warm über dem Kuchen verteilen.

 

Fazit: Warum Agar-Agar ein großarteiges pflanzliches Bindemittel ist

Vorab: Ich bin froh, für meine Marmeladen und Gerichte keine Rindergelatine nehmen zu müssen. Obwohl ich nicht streng vegan oder vegetarisch lebe, ist mir der Gedanke an Gelieren mit Knorpel und Knochen nicht „sympathisch“. Und ein toller Pluspunkt: Agar-Agar ist geschmacksneutral, vielseitig einsetzbar und deutlich leistungsstärker als Gelatine, da es 6-10 x stärker ist. Das bedeutet, dass ich weniger davon brauche und trotzdem hervorragende Ergebnisse bekomme. Und das sowohl bei Marmeladen und Desserts, aber auch bei herzhaften Gerichten. Zudem geliert es erst beim Abkühlen. Dadurch läßt es sich leicht, gleichmäßig und ohne Klümpchen verarbeiten, was gerade bei Tortengüssen oder Cremes von Vorteil ist.
Doch das ist noch nicht alles: Agar-Agar ist nicht nur ein Hilfsmittel in der Küche, sondern auch ein wertvoller Nährstofflieferant. Es enthält die oben genannten Ballaststoffe und Mineralstoffe wie sowie Proteine, die der Körper gut verwerten kann. Besonders der hohe Ballaststoffgehalt fördert die Verdauung. Das macht es besonders interessant für Menschen, die ihre Ernährung optimieren wollen.
Letztendlich gibt mir Agar-Agar nicht nur ein gutes Gefühl in der Küche, sondern auch die Sicherheit, gesünder und nachhaltiger zu kochen. Für mich ist es mehr als nur ein Ersatz für Gelatine – es ist ein echter Alleskönner, den ich in meiner Küche nicht mehr missen möchte.

Und hier noch mein Lieblings-Rezept mit Agar-Agar:

Götterspeise mit Agar-Agar

Himbeer-Wackelpudding mit Agar-Agar

Wir benötigen:

  • Sieb und 1L-Gugelhupf-Form
  • 600 g Himbeeren (frisch oder gefroren)
  • 150 g Zucker
  • 150 ml Wasser
  • 1,5 Teelöffel Agar Agar
  • 450 ml Rhabarber-Nektar (oder mit Sirup herstellen)

Die Zubereitung:

  1. Himbeeren vorbereiten:
    • Frische Himbeeren waschen (einige zum Garnieren zurücklegen).
    • Mit Zucker und 150 ml Wasser aufkochen, durch ein feines Sieb streichen und die glatte Masse zurück in den Topf geben.
  2. Agar-Agar einrühren:
    • 1,5 TL Agar-Agar mit 2 EL Rhabarber-Nektar glatt rühren und in die Himbeer-Masse geben.
    • Erneut aufkochen und 2 Minuten köcheln lassen.
  3. Rhabarber-Nektar hinzufügen:
    • Den restlichen Rhabarber-Nektar unterrühren.
  4. In die Form füllen:
    • Die Masse in eine Gugelhupf- oder Puddingform (1 L) gießen und mindestens 6 Stunden, idealerweise über Nacht, kalt stellen.
  5. Servieren:
    • Wackelpudding stürzen, mit Himbeeren garnieren und genießen.

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